Ausstellung im Landesmuseum Zürich: „1515 Marignano“

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16. April 2015 – Die Ausstellung „1515 Marignano“ im Landesmuseum Zürich zeigt bis zum 28. Juni 2015 Ursachen und Folgen der Mailänderkriege: Die Mächtigen Europas kämpfen um die Vorherrschaft über die Lombardei. Bemerkenswert ist dabei die wichtige Rolle der Eidgenossenschaft. Im Brennpunkt der Ausstellung stehen Mailand um 1500 als Zankapfel, die Schlacht als militärisches Großereignis und die Folgen des Friedens von 1516 für die Eidgenossen. So wird die Schlacht von Marignano zu einer Begegnung mit europäischer Geschichte zwischen Krieg und Diplomatie.

Ausgewählte Exponate
„1515 Marignano“ inszeniert rund 250 bedeutende und hochkarätige Exponate aus dem In- und Ausland.

Päpstliches Geschenk. © Schweizerisches Nationalmuseum.

Herzöge und Feldherren sind auf exklusiven Renaissanceporträts zu entdecken. Kostbare Burgunderbeute markiert den Aufstieg der Eidgenossen zur Militärmacht. Der Glanz der Papstgeschenke von 1512 beleuchtet die Eidgenossenschaft auf dem Höhepunkt ihres kriegerischen Prestiges.

Venezianische Schlachtdarstellung.

Zeichnungen von Künstlern, die in den Mailänderkriegen kämpften, vergegenwärtigen Leben und Sterben der eidgenössischen Söldner. Eine tonnenschwere Kanone aus dem königlichen Arsenal steht für die militärtechnische Überlegenheit Frankreichs.

„Ewiger Friede“. Foto Primula Bosshard.

Und der imposante Vertrag von 1516 mit seinen 19 Siegeln symbolisiert das politische Gewicht des Friedens zwischen der Eidgenossenschaft und Frankreich. Neben Ferdinand Hodlers „Rückzug von Marignano“ in der Ruhmeshalle ist dank der Leihgabe des Kunsthauses Zürich auch ein Entwurf für das Fresko in der Ausstellung zu sehen.

Die Schlacht im Kontext
Harsthornklänge, Trommelwirbel, Donnern französischer Geschütze: In Bild und Ton wird die Wucht und Gewalt der „Schlacht der Giganten“ vermittelt. Dank einer Soundkulisse und animierten Kampfszenen erleben die Besucherinnen und Besucher, wie sich die rund 20 Stunden dauernde Schlacht abgespielt haben könnte.

Zeitvertreib im Feldlager. © Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen / Schweizerisches Nationalmuseum.

Ferner präsentieren Reportagen wesentliche Etappen: Sie berichten von der Wahl des ersten eidgenössischen Oberbefehlshabers 1512, von der Einsetzung der ersten Landvögte in Lugano und Locarno 1513, von der Siegesfeier des französischen Königs 1515 in Mailand und von der wegweisenden Soldallianz von 1521.

„Marignano“ heute
Die einen bedauern die Niederlage der Eidgenossen, anderen behagt die Rückbesinnung nach der Schlacht auf die „alten“ Werte einer genügsameren Eidgenossenschaft. Einige verbinden mit Marignano den Grundsatz der Schweizer Neutralität im 19. und 20. Jahrhundert, während ihre Antipoden dem „Mythos Marignano“ den Kampf ansagen.

Harnisch eines Bürgers. © Schweizerisches Nationalmuseum.

Das Schweizerische Nationalmuseum nimmt das Jahr der Erinnerung an Marignano zum Anlass für eine breit angelegte Sonderausstellung. Im Umfeld dazu wird eine dreiteilige Debattenreihe angeboten im thematischen Spannungsbogen „Marignano – zwischen Geschichte, Erzählung Politik und Kultur“.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Website des Landesmuseums Zürich.

Über das „numismatische Nachspiel“, das die Schlacht von Marignano fast 500 Jahre später verursachte, berichteten wir in der MünzenWoche unter dem Stichwort „Numismatische Befindlichkeiten“.

Aus verschiedenen Perspektiven beleuchten insgesamt achtzehn Autorinnen und Autoren in verschiedenen Sprachen die Schlacht von Marignano.