26. März 2015 – Am 21. März 2015 ist der Schweizer Künstler und Medailleur Hans Erni einen Monat nach seinem 106. Geburtstag gestorben. Er hinterlässt ein umfangreiches künstlerisches Werk, das auch rund 25 Medaillen umfasst, dazu eine Gedenkmünze, sowie Briefmarken und Geldscheine.
Hans Erni im Jahr 2010 in seinem Atelier. Foto Barbara Hess / http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/deed.en
Am 21. Februar 1909 wurde Hans Erni geboren. Er war der Sohn des Maschinisten des auf dem Vierwaldstättersees verkehrenden Dampfschiffs und eines von dessen insgesamt sieben Kindern. Bereits mit 18 Jahren nahm Hans Erni ein Kunststudium in Luzern auf, um nur ein Jahr später nach Paris zu reisen, wo er schnell Kontakt zur internationalen Künstlerszene fand. Erni knüpfte enge Kontakte zu Jahrhundertkünstlern wie Picasso und Braque. Er schuf ihnen die Möglichkeit, ihre Werke im Kunstmuseum Luzern zu zeigen.
So viel Weltläufigkeit war damals in der Schweiz verdächtig. Als 1938 eine Banknotenserie, die Erni und ein zweiter Künstler entworfen hatten, emittiert werden sollte, sorgte ein Luzerner Parlamentarier dafür, dass diese wieder eingestampft werden musste. In den späten 30er Jahren war es für einen Bürgerlichen unvorstellbar, dass „ausgerechnet ein Kommunist wie Erni“ so einen Auftrag erhalten könne. Noch 1950 ließ ein Bundesrat offiziell verlauten, Hans Erni werde keinerlei staatliche Aufträge mehr erhalten.
Tatsächlich hatte Hans Erni nie einer politischen Partei angehört, auch wenn sein Werk sicher politisch genannt werden darf. Es ist das Werk eines engagierten Mannes, der sich Zeit seines Lebens für das aussprach, was er als richtig empfand, gleichgültig ob er Wahlplakate zur Einführung des Frauenstimmrechts oder der AHV (= eine allgemeine Rentenversicherung) malte, ob er Briefmarken, Münzen oder Medaillen gestaltete.
Medaille 50 Jahre Zirkus Knie, 1969. © www.schweizer-geld.ch
Rund 25 Medaillen schuf Hans Erni seit 1969, in Gold, Silber und Bronze. Die erste erinnerte an das 50-jährige Bestehen des Zirkus Knie.
Medaille 75 Jahre Zirkus Knie, 1994. © www.schweizer-geld.ch
25 Jahre später gestaltete Erni erneut eine Knie-Medaille.
Eidgenössisches Schwing- und Aelplerfest Langenthal, 1983. © www.schweizer-geld.ch
Ernis Medaillen erkennt man sofort an ihrem hohen Relief. Als passionierter Sportler gestaltete er wiederholt Medaillen zu Sportereignissen …
Internationales Jahr des Waldes, 2011. © www.schweizer-geld.ch
… aber auch zu vielen anderen Themen, die ihm am Herzen lagen. Noch 2011 schuf er eine Medaille zum internationalen Jahr des Waldes.
50 Jahres UNESCO, 1996. © www.schweizer-geld.ch
Seine internationale Anerkennung brachte ihm sogar einen Auftrag der UNO ein.
50 Franken Gedenkmünze „100 Jahre Pro Patria“, 2009. © www.schweizer-geld.ch
2009 übertrug ihm die Schweiz die Gestaltung einer offiziellen Gedenkmünze: 100 Jahre Pro Patria.
Vier Elemente: Feuer, 1977. © www.schweizer-geld.ch
Noch heute werden viele Medaillen auf Münzbörsen und im Handel angeboten.
Ach ja, 1989 entschuldigte sich Ruth Dreifuss im Namen des Bundesrats für die unfreundliche Behandlung, die der Künstler von staatlicher Seite erfahren hatte.
Mehr über Hans Erni und sein Medaillenwerk lesen Sie auf der Seite Erniland.
Hans-Erni-Medaillen mit allen technischen Daten und Detailbildern finden Sie auf der Seite Schweizer Geld.
Herr Johannes Müller hat uns freundlicherweise alle Bilder der Medaillen sowie der Gedenkmünze schnell und unkompliziert zur Verfügung gestellt. Dafür danken wir ihm sehr herzlich!