Münzstätten überfallen! Die Top Five

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17. April 2014 – Ein Artikel auf kgw.com stellt eine Top-Five-Liste von Einbrüchen und Diebstählen in Münzstätten zusammen. Man sollte meinen, gerade solche besonders gesicherten Orte führten zu einer hohen Aufklärungsquote. Doch dem scheint nicht so zu sein …

Einem Angestellten der US-amerikanischen Münzstätte von Philadelphia, Henry S. Cochran, wies man 1893 nach, $134.000 unterschlagen zu haben. Seine Vorgehensweise klingt aus heutiger Sicht geradezu nach einem Jungenstreich: mit einem gebogenen Draht stieß er durch ein Loch in einer Gittertür hindurch Goldbarren vom Stapel und zog sie mit seinem Hilfsmittel nach draußen. Das ging 10 Jahre lang gut! Immerhin $107.000 konnten noch sichergestellt werden.

In diese Zeit gehört auch der berühmte Fall des Walter Dimmick. 1901 soll er, ebenfalls ein Angestellter einer Münzstätte, $30.000 aus der Münzstätte von San Francisco entwendet haben. Die 1.500 goldenen Double Eagles wurden nie gefunden. Vor kurzem glaubte man, die Beute in einem spektakulären Münzfund entdeckt zu haben, doch die offiziellen Stellen dementierten.

1922 wählten fünf Räuber einen sehr viel direkteren Weg. Sie überfielen schwer bewaffnet einen Geldtransporter vor der US-Münzstätte von Colorado. Das Unternehmen mutet primitiv an, war aber erfolgreich. Die $200.000 Beute tauchten nie wieder auf. Zwar behauptete die Polizei zwölf Jahre (!) später, es gebe konkrete Verdächtige – aber die saßen längst wegen anderer Vergehen im Gefängnis oder waren schon tot.

Auch aus der jüngeren Zeit zitiert der Onlineartikel zwei Fälle. Ein Sicherheitsbeamter hatte aus der Münzstätte von Philadelphia $1 Presidential Coins entwendet, die als Fehlprägungen aussortiert worden waren. Etwa 32.000 solcher Münzen konnte der Mann als besonders „selten“ einem Münzhändler verkaufen – im Wert von etwa $2,4 Millionen. 2012 kam der Polizist ins Gefängnis. (In der MünzenWoche berichteten wir schon einmal ausführlicher darüber.)

1982 verschwanden aus der Perth Mint in Australien 49 Goldbarren – heutiger Marktwert: über 3 Millionen Dollar. Drei Brüder gingen dafür ins Gefängnis. 2004 wurde das Urteil gegen sie aufgehoben, die wahren Schuldigen sind bis heute nicht ermittelt.

Ein letzter Fall ist hingegen sehr viel sympathischer: So versuchte ein Angestellter der US-Zentralbank, Geldscheine, die er aus Versehen zerstört hatte, nachts heimlich nachzudrucken, um den Schaden wieder gutzumachen. Zu sympathisch, um wahr zu sein? Sie haben recht. Es ist lediglich die Handlung der Komödie „Who’s Minding the Mint?“. Verbrechen aus zu großer Ehrlichkeit scheint es nur im Film zu geben.

Die Top-Five-Liste finden Sie hier.