Eröffnung des digitalen Münzkabinetts des Akademischen Kunstmuseums Bonn

[bsa_pro_ad_space id=4]

12. August 2010 – Das Akademische Kunstmuseum, die Antikensammlung der Universität Bonn, hat in einer feierlichen Veranstaltung am 20. Juli 2010 das digitale Münzkabinett des Museums eröffnet. Es steht damit den Professoren und Studenten der Universität – vor allem dem archäologischen und dem althistorischen Institut – zur Verfügung, kann aber auch von außenstehenden Dritten unter der Adresse genutzt werden.
Wie schon der Name zum Ausdruck bringt, ist die neue Datenbank dem Berliner digitalen Münzkabinett verpflichtet. Das Münzkabinett Berlin hat die Entwicklung sowohl durch Vorlagen für die Struktur der Datenbank als auch durch die Überlassung des Glossars unterstützt.

Kanonikus Franz Pick.

Die bisher nicht publizierte Münzsammlung der Bonner Universität umfasst rd. 5000 Objekte. Davon sind nun rd. 3350 Objekte im Internet allgemein zugänglich. Der Schwerpunkt liegt mit rd. 1950 Stücken bei den römischen Münzen. Sie stammen im Wesentlichen aus dem Erwerb der seinerzeit angesehen Münzsammlung des in Bonn wohnenden Kanonikus Franz Pick. Die Universität Bonn, die nach den napoleonischen Kriegen  auf preußische Initiative gegründet wurde, konnte diese Sammlung bereits im Jahr 1819 ersteigern.

Modell des römischen Legionslagers in Bonn. Foto: Hans Weingartz / Wikipedia.

Da Kanonikus Pick der erste Leiter der Ausgrabungen des im Norden von Bonn befindlichen römischen Legionslagers war, dürften die Münzen zu einem guten Teil aus diesem Bereich stammen, zumal damals das Rheinische Landesmuseum noch nicht gegründet war. Alte Inventarnummer, die oftmals auf den Münzen noch sichtbar sind, weisen auf das im Jahr 1836 von dem Kölner Bibliothekar Krosch verfasste stattliche, in Schweinsleder gebundene Inventar hin.

Die griechischen Münzen summieren sich auf rd. 950 Exemplare. Viele dieser Stücke sind im Jahr 1922 durch eine testamentarische Verfügung in die Sammlung gekommen, wobei es sich vor allem um Münzen aus Sizilien und dem griechischen Mutterland handelte. In den letzten Jahren hat das Museum – unterstützt von seinem Förderverein – seine Sammlung ergänzt, zunächst um Bronzemünzen aus Kleinasien, dann um Silberkleingeld, das in wirtschaftlich bedeutenden griechischen Städten ausgegeben worden ist. Die jetzige Präsentation wird ergänzt durch interessantes numismatisches Material, wie Siegel, Münzstempel, Schmuckmünzen, aber auch um Museumsreplikate und Paduaner.

Direkt auf der Startseite werden dem Nutzer drei Wege durch die Sammlung angeboten. Die „Suche einfach“ führt direkt zu einem bestimmten Ziel. Die „Suche systematisch“ verschafft einen Überblick über die Sammlungsbereiche, geordnet nach geographischen Regionen bei den Griechen, nach Kaisern bei den Römern. Die „Suche erweitert“ bietet schließlich Zusammenstellungen, z.B. nach Prägestätten, Münzbildern oder auch Phänomenen wie „Gegenstempel“, oder „Fehlprägungen“. Auf diese Weise hat das Akademische Kunstmuseum nicht nur ein neues internes Inventar, sondern auch ein Arbeitsinstrument für Forschung und Lehre sowie schließlich eine Präsentation für die Öffentlichkeit geschaffen.

Wenn Sie direkt zur neuen Internetseite kommen wollen, dann klicken Sie hier.

Wenn Sie mehr über die Geschichte der Sammlung wissen wollen, dann klicken Sie hier.