10 Jahre Wertpapierwelt

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5. September 2013 – Zum Jubiläum 10 Jahre Wertpapierwelt präsentiert sich die weltweit bedeutendste Sammlung historischer Wertpapiere mit einem neuen Ausstellungskonzept. Eine modular aufgebaute Ausstellung lädt die Besucher dazu ein, die Welt der Wertpapiere aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Künftig geht eine zweiteilige Dauerausstellung auf die Entstehung und Verbreitung der Aktiengesellschaft sowie auf die Funktionsweise von Finanzinstrumenten ein. Dazu knüpft eine wechselnde Sonderausstellung an gesellschaftspolitisch relevante Themen an, in diesem Jahr an die globale Vernetzung der Wirtschaft. In der Jubiläumsausstellungen werden auf 300 qm insgesamt 140 ausgewählte Wertpapiere von den Anfängen der Aktiengesellschaft bis zu unserer heutigen Zeit präsentiert. Ausführliche Erläuterungen verweisen auf Hintergründiges und erklären die Bedeutung der Exponate.

Als im Sommer 2003 die Wertpapierwelt als erstes internationales Museum für historische Wertpapiere in Olten ihre Türen öffnete, machte sie die Welt der Aktien und Anleihen und ihren Einfluss auf die Wirtschaftsgeschichte erstmals einem breiten Publikum zugänglich. Anhand historischer Wertpapiere – Relikten einer früheren Zeit – vermittelt sie Zusammenhänge und zeigt in allgemein verständlicher Form, wie Aktien und andere Finanzinstrumente schon immer die Wirtschaft bewegt haben.

Die Geschichte des Kapitalismus anschaulich dargestellt. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Die Welt der Wertpapiere hat jedoch viele Facetten. Die Börse, Aktien und Anleihen sind für viele noch immer ein Buch mit sieben Siegeln geblieben. Wie funktionieren diese Finanzinstrumente überhaupt? Wie entstand und verbreitete sich die Idee der Aktiengesellschaft, auf der unsere Wirtschaft beruht? Wie hat der Kapitalismus und damit die Aktie die Welt verändert? Diese zentralen Fragen hat die Wertpapierwelt anlässlich ihres 10-jährigen Jubiläums aufgenommen. In der neuen Dauerausstellung erklärt der Teil „Aktien & Co. – Wie Finanzinstrumente funktionieren“ die Vielfalt der Finanzinstrumente und ihre Funktionsweise. Der zweite Teil „Geschichte des Kapitalismus – Wie die Aktie die Welt veränderte“ widmet sich der Entstehung und Verbreitung der Aktiengesellschaft in den letzten 400 Jahren.
Die zusätzliche Sonderausstellung „Vernetzte Wirtschaftswelt – Globalisierung auf Aktien“ gibt anhand historischer aber auch moderner Wertpapiere einen Eindruck von der globalen Verflechtung der Wirtschaft mit den verschiedensten Bereichen unseres Lebens. Durch diese Dreiteilung werden in der Ausstellung drei vielschichtige Themenschwerpunkte auf anschauliche Weise miteinander verknüpft.

Aktien & Co. – Wie Finanzinstrumente funktionieren
Der erste Teil der Dauerausstellung wendet sich an alle, die in der Welt der Börsen und Finanzen den Überblick bewahren möchten. Denn wer kein gewiefter Börsianer ist, dem schwirrt beim Lesen der Finanzseiten einer Zeitung schnell einmal der Kopf:

Kreditbrief der Banco delle due Sicilie von 1830. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Aktien, Obligationen, Fonds, Optionen, Futures und was es sonst noch alles gibt. Die Finanzwelt kennt seit Jahrhunderten ganz unterschiedliche Instrumente, die der Geldbeschaffung oder Geldanlage dienen. Doch wie funktionieren diese Wertpapiere eigentlich? Wie ist die Börse entstanden? Was heißt Grundkapital und warum werden Wertpapiere heute nicht mehr gedruckt?

Optionsschein der Credit Suisse zum Erwerb von Gold aus den 1980er-Jahren. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

In einer dem ehemaligen Ringhandel nachempfunden Börsenatmosphäre erklärt die Ausstellung die verschiedensten Finanzinstrumente von früher und heute. Jeweils ein Ring gibt Auskunft über die unterschiedlichen Arten von Aktien, Obligationen und Derivaten, aber auch über Wertpapiere, die in vergangenen Zeiten wichtig waren, heute jedoch verschwunden oder bedeutungslos geworden sind.

Moderne Vorzugsaktie der Porsche AG. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Verschiedene Objekte aus der Finanzwelt, informative Filmbeiträge sowie Hintergrundinformationen zur Entstehung der Börsen oder den physischen Merkmalen von Wertpapieren – und warum sie heute kaum noch gedruckt werden – runden diesen Teil der Ausstellung ab.

Geschichte des Kapitalismus – Wie die Aktie die Welt veränderte
Während der erste Teil der Dauerausstellung vor allem zum Verständnis der technischen und rechtlichen Aspekte der Wertpapiere beitragen soll, zeichnet der zweite Teil ein spannendes Bild der wirtschaftlichen, technologischen, aber auch der gesellschaftlichen Entwicklung seit der Erfindung der Aktiengesellschaft im Jahr 1602 bis heute. Als Finanzierungsinstrument des Fortschritts der letzten rund 400 Jahre und als Grundlage für die Ausbreitung des Kapitalismus hat die Aktie unsere heutige Welt nachhaltig geprägt.

Ein Blick in die Ausstellung. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Eine illustrierte Zeitleiste lädt zu einem Spaziergang durch die Jahrhunderte ein. Entlang der Abbildungen technologischer Errungenschaften, großer Persönlichkeiten und Ereignisse, die die Wirtschaft maßgeblich beeinflusst haben, erwarten den Besucher typische Wertpapiere aus der jeweiligen Periode:

Die erste Aktiengesellschaft der Welt: Vereinigte Ost-Indische Compagnie (VOC). © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Das erste Aufkommen der Aktiengesellschaft in Form der großen Seehandelsunternehmen Hollands und Englands charakterisiert das 17. und 18. Jahrhundert.

Gründeraktie der ersten Eisenbahngesellschaft der Welt: Stockton and Darlington Railway. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Die weltweite Ausbreitung der Aktie ging mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert einher, als sich kleine Manufakturen in Fabriken verwandelten und große Infrastrukturprojekte wie der Bau der Eisenbahnen auf die Bündelung von Kapital aus der Öffentlichkeit angewiesen waren. Die Kolonialgesellschaften trugen schließlich die Idee der Aktiengesellschaft in die entlegensten Winkel der Welt hinaus. Weltkriege und Inflation aber auch das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit prägten das 20. Jahrhundert, an dessen Ende die „New Economy“ und die aufstrebenden Staaten Ostasiens dem Kapitalismus ein wieder neues Gesicht gaben.

Aktie der Ford Motor Company mit der Unterschrift von Henry Ford. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Die Wertpapiere in diesem umfangreichsten Teil der Ausstellung zeigen, dass diese Entwicklung nicht gradlinig verlief. Sie erzählen nicht nur vom Entstehen großer Unternehmen sondern auch von rücksichtsloser Gier und ungezügelter Spekulation. Einige der wertvollsten Stücke der Sammlung, darunter etliche Unikate und Papiere mit den Originalunterschriften berühmter Wirtschaftspioniere werden hier erstmals präsentiert.

Vernetzte Wirtschaftswelt – Globalisierung auf Aktien
In der Sonderausstellung finden sich Besucherinnen und Besucher als globale Bürger auf einer vernetzten Erdkugel wieder. Dieser Teil der Ausstellung befasst sich mit der weltweiten Verflechtung von Wirtschaft und Gesellschaft. Fast jeder weiß, was „Globalisierung“ bedeutet und die meisten haben sich ihre eigene Meinung zu diesem Thema gebildet. Viele gehen davon aus, dass es sich um ein Phänomen unserer heutigen Zeit handelt.

Ein Blick in die Ausstellung. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Doch begann der Aufbau eines weltumspannenden Netzwerks zwischen Handel und Finanzen, Produzenten und Konsumenten schon im 17. Jahrhundert, als die großen Handelskompanien Tee, Kaffee, Gewürze und Seide nach Europa brachten. Immer weitere Bereiche des täglichen Lebens wurden im Lauf der Zeit „globalisiert“. Anhand von Wertpapieren aus verschiedenen Branchen und Regionen vollzieht die Ausstellung diese Entwicklung nach.

Apple Computer und McDonald’s: Symbole der Globalisierung. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Wozu braucht es einen globalen Finanzmarkt? Bedeuten Fast-Food und Co. eine Bereicherung oder eine Verarmung unserer Konsumgewohnheiten? Wer verdient alles an meinen Einkäufen und kann ich mir ein Leben ohne Handy und Internet überhaupt noch vorstellen? Fragen wie diese kennzeichnen typische Globalisierungsphänomene. Beantworten muss sie wohl jeder für sich selbst. In der Ausstellung werden ausgewählte Themenbereiche der Globalisierung – Kapitalverkehr, Kommunikation, Wertschöpfungskette und Konsumkultur – anhand von Wertpapieren miteinander in Verbindung gesetzt. Damit schafft dieser Teil unterschiedliche Zugänge zur Globalisierung und trägt zur kritischen Auseinandersetzung wie auch zu einem tieferen Verständnis der Zusammenhänge unseres heutigen Wirtschaftssystems bei.

China hat sich zur Textilfabrik für die ganze Welt entwickelt. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Mit dem neuen modularen Aufbau der Ausstellung kommt die Wertpapierwelt den Erwartungen all jener Besucherinnen und Besuchern entgegen, die sich grundsätzlich über Wertpapiere, ihre Geschichte und den Börsenhandel informieren wollen. Durch die Kombination mit einem aktuellen Thema wird aber auch der Bezug zur eigenen Erfahrungswelt hergestellt und gezeigt, dass alte Aktien und Anleihen keineswegs verstaubt sind, sondern auch zu den Entwicklungen unserer heutigen Zeit etwas zu sagen haben.

Der „Händlerarbeitsplatz“ in der Ausstellung. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Wer durch die Vielfalt der ausgestellten Wertpapiere auf den Geschmack nach mehr gekommen ist, kann seinen Appetit am fiktiven „Händlerarbeitsplatz“ an zwei PC-Stationen mit Zugriff auf die Sammlungsdatenbank stillen.

Die Bilddatenbank der Wertpapierwelt lädt zum Stöbern in den rund 10.000 historischen Aktien und Anleihen der Sammlung ein. © Wertpapierwelt – Stiftung Sammlung hist. Wertpapiere, Olten.

Alle rund 10.000 Wertpapiere der Sammlung sind darin erfasst und mit Vorder-und Rückseite abgebildet. Diese Datenbank stellt ein einmaliges Archiv historischer Wertpapiere dar.
Zur Dauerausstellung ist ein Katalog mit Abbildungen und Erklärungen zu allen ausgestellten Wertpapieren erhältlich und eine separate illustrierte Begleitbroschüre führt durch die Sonderausstellung. Englisch-und französischsprachige Führer stehen im Museum zur Verfügung.

Die Wertpapierwelt-Kuratorin stellte das Museum in der MünzenWoche vor.

Vor kurzem beschäftigte sich eine innovative Ausstellung in Olten mit dem Thema „Frauen und Finanzen“.

Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Internetseite der Wertpapierwelt.