von Björn Schöpe
4. September 2014 – Wenn Sie hören, dass die Hauptgefahrenquellen einer Berufsgruppe Kugelfische, Stachelrochen, Geister und Gespenster sind, an welche Arbeit denken Sie? Vermutlich kommen Sie nicht drauf, denn es ist wirklich etwas Spezielles.
Der Ursprung des Chao Phraya. Foto: Heinrich Damm / http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de
In Thailand gibt es immer noch Taucher, die in Flüssen nach Schätzen suchen. Auf der Seite der Bangkok Post findet sich ein kurzes Video, das einen solchen Experten bei der Arbeit zeigt. Der Mann selbst beschreibt seine Tätigkeit nüchtern: „Mein Job ist es, im Fluss Chao Phraya zu tauchen und nach antiken Objekten zu suchen.“
Seit vierzig Jahren geht der namenlose Taucher nur mit einfachster Ausrüstung ins Wasser und holt herauf, was Thailands großer Fluss an Schätzen mit sich führt. Wird die Ausbeute zu gering, zieht er mit seiner Familie weiter von einer Provinz in die nächste.
Der Ertrag reicht, um die Familie zu ernähren. Der Taucher findet Keramik und Porzellan, manchmal Gold und Münzen. Das Video zeigt ihn in seinem Zimmer inmitten einer Unmenge von Objekten. Tatsächlich, so der Mann, lasse sich manches nur schwer verkaufen. Lieber ist es ihm, wenn er einen direkten Auftrag erhält von Menschen, denen etwas in den Fluss gefallen ist.
Stachelrochen können auch Menschen tödliche Verletzungen zufügen. Foto: Albert Kok / http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
Die Hauptgefahr bei dieser Arbeit stellen Stachelrochen und Kugelfische dar. Dieser Fische kann man sich ohne besondere Ausrüstung kaum erwehren. Doch auch Geister und Gespenster fürchtet der Taucher. Kollegen haben ihm von seltsamen Geräuschen erzählt, nachdem sie ihre Beute nach Hause trugen. Ihm selbst sei so etwas noch nicht passiert. Denn im Gegensatz zu den Fischen lassen sich übernatürliche Wesen mit Gebeten und Opfergaben besänftigen. Die Behörden scheinen hingegen (noch) keine Gefahr für diesen Berufsstand darzustellen.
Und so betet der Taucher um reichhaltige Fundplätze. Immerhin hat er eine Familie zu ernähren.
Das Video können Sie sich hier sehen.