„So wenig Ansprechendes … „ – Gustav Klimt und die Notenbank

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15. Juli 2010 – Gustav Klimt ist als Maler des Wiener Jugendstils weltberühmt und seine Werke am Kunstmarkt gefragter denn je. Weniger bekannt sind seine künstlerischen Anfänge und seine finanzielle Situation. Die neue Ausstellung im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank skizziert den Aufstieg von Gustav Klimt aus bescheidenen Verhältnissen zu einem der gefragtesten und höchstbezahlten Portraitmaler Europas.

Abb. 1: Entwurf zu 10 Gulden 1892 von Gustav Klimt und Franz Matsch.

Das Kernstück der Ausstellung bildet eine kleine kunst- und kulturhistorische Sensation.
Im Jahr 1892, dem Jahr der Einführung der Kronenwährung, wurden die beiden jungen Künstler Gustav Klimt und Franz Matsch von der oesterreichisch–ungarische Bank mit der Anfertigung von Banknotenentwürfen betraut.

Abb. 2: Stellungnahme zu den Entwürfen.

Die von ihnen eingereichten Entwürfe entsprachen allerdings nicht dem künstlerischen Geschmack der damaligen entscheidungsträger und wurden daher abgelehnt: Die Entwürfe seien „so einseitig gehalten und haben so wenig Ansprechendes in ihrer ganzen Conception, dass man auch nicht eine zur Annahme empfehlen könne …“ hieß es in einer aktenkundig gewordenen Stellungnahme.

Abb. 3: Ausschnitt aus einem Entwurf.

Erstmals sind diese Banknotenentwürfe von Gustav Klimt und seinem Studienkollegen Franz Matsch öffentlich zu sehen. Das besondere an diesen Entwürfen ist der Umstand, dass es nur relativ wenige Frühwerke Klimts gibt. Vor allem aus seinem persönlichen, vom Tod des Vaters und Lieblingsbruders geprägten Schicksalsjahr 1892, sind kaum Werke bekannt. Zusätzliche Bedeutung bekommen die Stücke auch dadurch, dass sich hier bereits erste Ansätze zu Klimts Aufbruch in einen modernen künstlerischen Stil erkennen lassen.
Neben diesen bislang noch nie gezeigten Banknotenentwürfen von Klimt und Matsch, bilden Raritäten wie Klimts handgeschriebenes Curriculum Vitae oder seine zwei Geldbörsen weitere Highlights.

von Anita Rosenkranz

Weitere Informationen unter http://www.oenb.at/de/ueber_die_oenb/geldmuseum/geldmuseum.jsp