Prozeß gegen Bob Hecht wird in Italien eingestellt

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26. Januar 2012 – Robert Emmanuel Hecht Jr. gehörte zu den bedeutendsten Händlern mit antiken Kunstobjekten in den 60er und 70er Jahren. Er verkaufte den berühmten Euphronios Krater für eine Million Dollar an das Metropolitan Museum in New York. Seit 2005 untersucht ein italienisches Gericht seine Verwicklung in den illegalen Handel mit antiken Objekten. Nun wird der Prozeß gegen ihn eingestellt – weil die für die Verhandlung vorgesehene Zeit abgelaufen war.

Ausgelöst hatte den Prozeß eine Razzia im Freilager des italienischen Händlers Giacomo Medici, bei dem 1995 nicht nur wertvolle, aber gestohlene Kunstobjekte, sondern auch Aufzeichnungen über seine Geschäftsbeziehungen gefunden worden waren. Nachdem Medici mit 10 Jahren Gefängnis und einer Geldzahlung in Höhe von 10 Mio. Euros zur bislang höchsten Strafe für illegalen Antikenhandel verurteilt worden war, die bislang in Italien verhängt wurde, klagten die italienischen Autoritäten Bob Hecht und die frühere Kuratorin des Getty Museums, Marion True, an. Die Klage gegen Marion True war bereits 2010 abgewiesen worden. Nun endet auch der Prozeß gegen Bob Hecht ohne Urteil.

Während der verantwortliche Ankläger, Paolo Ferri, die Verhältnisse an den italienischen Gerichten beklagt, die in sechs Jahren nur 18 Sitzungen ermöglicht hätten, behaupten seine Kritiker, der Prozeß wäre willentlich in die Länge gezogen worden, um am Ende nicht einen Freispruch für Hecht kassieren zu müssen.

Unbefriedigend ist dieser Ausgang allemal – und das für beide Seiten, für diejenigen, die Hecht für schuldig, und für diejenigen, die ihn für unschuldig halten. Denn nun gilt das alte römische Sprichwort: Aliquid semper haeret.

Wenn Sie mehr über das Ende des Prozesses lesen wollen, klicken Sie hier.

Chasingaphrodite bietet als zusätzliche Information ein handschriftliches Blatt, das das System des antiken Handels in den 70er Jahren illustrieren soll, und Bob Hecht an der Spitze zeigt. Dafür klicken Sie hier.