Baggerfahrer darf römischen Hortfund zur Hälfte behalten

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von Annika Backe

14. April 2016 – Als Mark Copsey am 20. März 2013 seinen Bagger startete, um auf dem Yeovil Recreation Ground in der englischen Grafschaft Somerset ein Hockeyfeld vorzubereiten, ahnte er noch nicht, dass ihm wenig später das Finderglück hold sein sollte. Er entdeckte einen Hortfund von 3.339 römischen Münzen aus dem 2. und 3. Jahrhundert n. Chr.

Copsey verpackte die Münzen, die er als grünliches Etwas im Boden hatte schimmern sehen, in eine Plastiktüte. Der Fund ging zur Bestimmung an die Experten des British Museum. Diese identifizierten unter anderem 164 Denare aus der Zeit von Antoninus Pius (138-161 n. Chr.) bis Gordian III. (238-244 n. Chr.). In die Erde gekommen ist der Fund wahrscheinlich um 270 n. Chr. Er wurde zu diesem Zweck sorgfältig in ein Stück Tuch eingewickelt und mit einem Band verschnürt.

Der bereits in der Steinzeit besiedelte Fundort hatte den keltischen Durotriges als Heimat gedient. Als die Römer das Land eroberten, legten sie unweit von Yeovil eine wichtige Straße an, die die heutigen Städte Lincoln und Exeter verband. Auch die Verbindungslinie zwischen Ilchester to Dorchester führte an Yeovil vorbei.

Auf den aufsehenerregenden Hortfund erhob auch ein Arbeitskollege von Mark Copsey Anspruch. Nun hat eine Untersuchung ergeben, dass Copsey der alleinige Finder der als „Treasure“ klassifizierten Münzen ist und dass ihm und dem South Somerset District Council als Landbesitzer der Verkaufserlös jeweils hälftig zusteht. Noch wird der Gesamtwert ermittelt, der sich laut Experten auf umgerechnet knapp 224.000 Euro belaufen könnte. Kaufen möchte die noch im British Museum aufbewahrten Münzen der South West Heritage Trust, der ihre Ausstellung im Museum von Somerset plant.

Die wesentlichen Informationen für diesen Artikel entstammen einem Beitrag der Daily Mail vom 28. Januar 2016.

Mehr zur Geschichte von Yeovil erfahren Sie hier.

Hier lesen Sie mehr zu einem Universitätsprojekt zur Erforschung der Eroberung des südlichen Britanniens durch die Römer.

Eine Fülle von Informationen zu Funden durch Privatleute und den rechtlichen Grundlagen bietet die Website des Portable Antiquities Scheme.

Und dass es öfter Streit darüber gibt, wer sich Finder eines Hortes nennen darf, zeigt dieser Fall aus Lymington.