Festschrift zum 70. Geburtstag von Wolfgang Hahn

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von Ursula Kampmann

20. August 2015 – Es ist enorm, was Wolfgang Hahn in den vergangenen 45 Jahren publiziert hat. 25 Seiten umfasst sein Schriftenverzeichnis. Die Themen reichen von römischen Fundmünzen (so zum Beispiel seine Dissertation von 1969 zu den Fundmünzen von Carnuntum) über bayerische und byzantinische Prägungen, bis hin zu Medaillen und österreichischen Münzen. Doch wenn man zu greifen versucht, was denn die große Leidenschaft des Münzfreunds Wolfgang Hahn ist, dann hilft einem das „Titelfoto“ der Festschrift weiter. Es zeigt nicht etwa einen würdigen Wissenschaftler, umgeben von den Büchern seiner Bibliothek, sondern Professor Hahn als äthiopischen Memhir mit allen dazu gehörigen Amtszeichen. Genauso mysteriös wie dieser Amtstitel – nicht einmal das allwissende Google findet eine adäquate Einordnung – war vor einigen Jahrzehnten noch die Münzprägung von Axum, ehe sich Wolfgang Hahn damit in vielen Beiträgen beschäftigte.

TOYTO APECH TH XWPA. Festschrift für Wolfgang Hahn, herausgegeben von Wolfgang Szaivert, Nikolaus Schindel, Michael Beckers und Klaus Vondrovec. Wien 2015. Verlag Österreichische Forschungsgesellschaft für Numismatik. c/o Institut für Numismatik und Geldgeschichte / Universität Wien. 528 Seiten, durchgehend bebildert. 21 x 29,7 cm. ISBN 978-3-9501987-5-10. 69 Euro zuzüglich Porto.

Genauso vielfältig wie seine eigenen Interessen, sind die Beiträge, die Wolfgang Hahns numismatische Freunde zu dieser Festschrift beigesteuert haben. Das Themenspektrum reicht hier von Forschungsgeschichte (Der Münzhandel in Österreich nach 1945) über griechische, sasanidische, römische und byzantinische Numismatik bis hin zu bayerischem und österreichischem Mittelalter. Nicht vergessen sollte man die vielen Beiträge zur Kunst der Medaille, darunter so unbekannte Phänomene wie die Damen- oder Ballspende, ein typisch Wienerisches Phänomen: Beim Eintritt zum Ball wurde der Dame ein kleines Geschenk überreicht, das eben auch eine Medaille sein konnte.

Die Festschrift zu Ehren Wolfgang Hahns macht Freude bei der Lektüre (einzig die Münzbilder könnten ein klein wenig kontrastreicher sein). Mit ihrem unglaublich weiten Spektrum ist sie eine perfekte Ehrung für einen Mann, den einer der Autoren als „universal Gebildeten“ bezeichnet. Wie viele heutige Numismatiker können es sich noch leisten, so souverän die Epochengrenzen zu überspringen? Und um das ganze Ausmaß der Souveränität dieses Großmeisters der Numismatiker so demonstrieren, erlauben wir uns, das Bild zu reproduzieren, das die Gratulanten dem Band vorausgeschickt haben.

Wolfgang Hahn, verkleidet als äthiopischer Memher. Foto: Institut für Numismatik und Geldgeschichte / Universität Wien.

Die MünzenWoche gratuliert Wolfgang Hahn, nicht nur zum 70. Geburtstag, sondern auch dazu, wie viele numismatische Freunde und begabte Schüler er in den Jahren seiner Tätigkeit erworben hat!

Hier können Sie die Festschrift bestellen.