Numismatik Lanz, D-München

22-05-2017 – 01-01-1970

Auktion 164: Numismatische Raritäten

Auktion Numismatik Lanz 164: 70 Jahre Lanz Graz mit Gewinnspiel zum Jubiläum

Seit 70 Jahren steht Numismatik Lanz für den sorgenfreien Kauf von Münzen. Ob vom Lager, in der Auktion oder über das Internet, der Name Lanz ist ein Garant dafür, dass die Münzen sorgfältig beschrieben und hinsichtlich ihrer Echtheit überprüft wurden. Um seinen Kunden vor Augen zu führen, wie wichtig ein professioneller Münzhandel für den qualitätsbewussten Käufer ist, hat sich Dr. Hubert Lanz anlässlich des 70jährigen Bestehens seiner Firma etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Im aktuellen Auktionskatalog ist eine Fälschung versteckt. Sammler, die diese entdecken, erhalten, falls sie bei der Auktion siegreich mitgeboten haben, eine Gutschrift von 25 Euro. Wenn Sie glauben, die Münze gefunden zu haben, schreiben Sie ein Mail mit der Nummer und ihrer Adresse. Die Gewinner werden von Lanz direkt benachrichtigt.
Selbstverständlich müssen Sie keine Angst haben, die falsche Münze versehentlich zu ersteigern. Gebote auf sie werden nicht angenommen; Bieter werden persönlich verständigt. Außerdem gibt Numismatik Lanz eine Woche vor Beginn der Auktion bekannt, um welche Münze es sich gehandelt hat. Und noch eines: wir werden das Stück natürlich nicht in unserem Auktionsvorbericht auflisten.

362. RDR. Leopold I., 1657-1705. Dukat 1661, Graz, auf die Stadtbefestigung. Der Kaiser hoch zu Ross, im Hintergrund rechts unten Schlossberg mit Uhrturm, Glockenturm und Kasematten sowie Stadtansicht mit Dom und Stiegenkirche. 4. bekanntes Exemplar, nur zwei Exemplare in privater Hand. Stempelglanz. Taxe: 35.000 Euro. Startpreis: 21.000 Euro)

Seit 70 Jahren im Dienst des Kunden: Die Münzhandlung Numismatik Lanz

Am 1. April 1947 gründete Dr. Hermann Lanz (1910-1998) die Münzhandlung Numismatik Lanz in Graz. Es gab damals einen guten Grund dafür. Dem Inhaber des Lehrstuhls für Verbrennungskraftmaschinen an der Technischen Hochschule Graz war seine Liebe zum Segelflug zum Verhängnis geworden. Noch während die Alliierte Besatzungsmacht jegliche flugtechnische und fliegerische Tätigkeit in Österreich verboten hatte, hatte er den Neuanfang seiner universitären Segelflugsportgruppe „Akaflieg“ vorbereitet. Dies wurde bekannt und kostete den Professor 1947 seinen Lehrstuhl.

433. Brandenburg-Bayreuth. Christian (1603-1655). Taler 1631, Nürnberg. Sehr selten. Dieser Jahrgang unediert. Aus Sammlung E. von Waldenfels. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro

Zwar wurde Hermann Lanz 1953 doch noch zu einem Mitbegründer einer neuen „Akaflieg“, zwar wurde er 1957 vollständig akademisch rehabilitiert, doch die Münzhandlung Graz hatte sich mittlerweile zu einem weltbekannten Teilnehmer des internationalen Münzenmarkts entwickelt. Deshalb zeichnet Hermann Lanz auch für die Gründung der International Association of Professional Numismatists mit verantwortlich. Der Grandseigneur mit seinem eindrucksvollen Bart gilt heute als einer der bekanntesten europäischen Numismatiker der Nachkriegszeit.

freigestellt

472. Russland. Nikolaus I. (1825-1855). 5 Rubel 1835, St. Petersburg. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 20.000 Euro. Startpreis: 12.000 Euro

Münzhandel in der 2. Generation

1963 bzw. 1966 traten die beiden Söhne Ernst (1945-1989) resp. Dr. Hubert Lanz (*1943) ins Geschäft ein. 1972 hielt Numismatik Lanz, noch in Graz, die erste Auktion ab, ehe nach dem überraschenden Tod von Gitta Kastner im Jahr 1977 die Übernahme ihres Auktionshauses und damit der Sprung nach München erfolgte. 164 Auktionen – davon 15 noch in Graz – wurden seitdem durchgeführt. Weltberühmte Sammlungen wie die des Marquis de Hohenkubin, der Modekönigin Margaretha Ley (Escada), die römischen Münzen von Leo Benz oder Korinth und Euböa der Sammlung BCD wurden bei Lanz aufgelöst.
Seit 1999 hat Numismatik Lanz nicht nur zwei reale Münzhandlungen in Graz und München, sondern auch eine virtuelle bei eBay. Sie ist zu einer wichtigen Anlaufstelle für Münzsammler in aller Welt geworden. Im April des Jahres 2016 konnte Numismatik Lanz seine 200.000 Rechnung für ein über eBay verkauftes Stück feiern.

475. Siebenbürgen. Achatius Barcsai (1659-1660). Dukat 1660, Hermannstadt (Sibiu), geprägt während der Belagerung durch Georg Rákoczi. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 20.000 Euro. Startpreis: 12.000 Euro

Vorkämpfer für die Rechte der Sammler und den qualitätvollen Münzhandel

Seit Jahrzehnten setzt sich Dr. Hubert Lanz, heutiger Eigentümer von Numismatik Lanz, für die Rechte der Münzsammler ein. Er hat dies sehr erfolgreich als Präsident des Verbands der deutschen Münzenhändler und als Vorsitzender der Föderation Europäischer Münzenhändlerverbände getan.

54. Kyzikos (Mysien). Elektron-Stater, 500-450. Selten. Fast vorzüglich. Taxe: 15.000 Euro. Startpreis: 9.000 Euro

Auktion 164

Am 23. Mai 2017 findet bei Numismatik Lanz in den eigenen Firmenräumen in München die 164. Auktion mit numismatischen Raritäten aus Antike, Mittelalter und Neuzeit statt.

76. Phokaia (Ionien). Elektron-Hekte, 520-500. Selten. Sehr schön. Taxe: 1.500 Euro. Startpreis: 900 Euro

Kelten – Griechen – Römer – Byzantiner
5 keltische, 100 griechische, 188 römische und 42 byzantinische Münzen werden angeboten. Dabei ist für jeden etwas. Ob Raritäten im Kleinmünzenbereich oder seltene Prägungen in außergewöhnlicher Erhaltung, alle Stücke sind sammlerfreundlich geschätzt.
Wer sich für Münzen aus Elektron interessiert, sollte den Katalog genau studieren. Er findet interessante Prägungen aus Mytilene und Phokaia, aber auch aus Kyzikos, nicht zu vergessen frühe Prägungen aus Lydien.

155. Vespasian, 69-79. Sesterz, 76. Rv. Tempel des Iuppiter Capitolinus. Aus Sammlung Niggeler (1967), Nr. 1161. Selten. Vorzüglich / Fast vorzüglich. Taxe: 4.500 Euro. Startpreis: 2.700 Euro

Die römische Republik ist vor allem für die Periode der Imperatoren gut bestückt. Nennen wir hier seltene Denare des C. Cassius und Lentulus Spinter, des Brutus und des Octavian.
Aber auch die Kaiserzeit ist einen zweiten Blick wert. Es gibt viel zu entdecken. Denken wir nur an Aurei mit sammlerfreundlichen Schätzungen, an perfekt erhaltene Denare so gesuchter Kaiser wie Hadrian oder eine ganze Serie von Bronzemünzen mit figurenreichen und geschichtsträchtigen Darstellungen. Selbstverständlich werden auch die Münzen der seltenen Kaiser angeboten. Allein von Pertinax offeriert der Katalog fünf verschiedene Lose.

317. Theodora, 1055-1056. Histamenon. Vorzüglich. Taxe: 3.000 Euro. Startpreis: 1.800 Euro

Die kleine Serie von byzantinischen Münzen, unter denen sich auch Seltenheiten wie ein Histamenon der Kaiserin Theodora befinden, wird abgeschlossen von einer Partie byzantinischer Bleisiegel.

348. Karolinger. Karl der Große (768-814). Denar, Soisson. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 6.000 Euro. Startpreis: 3.600 Euro

Völkerwanderung und frühes Mittelalter
Aus der Sammlung Poncin stammt ein Solidus des Ostgotenkönigs Odoakar, der im Namen von Zeno herausgegeben wurde. Das äußerst seltene, am Rand leicht befeilte, aber sonst vorzügliche Stück ist mit 5.000 Euro geschätzt.
Herausragendes Highlight der karolingischen Prägungen ist ein Denar aus Soisson von allergrößter Seltenheit. Es handelt sich um eine der frühen Münzen, die im Namen von Karl dem Großen nach seiner Thronbesteigung geprägt wurden, ehe er seine große Münzreform im Jahr 793 durchführte. Dank der klar ausgeprägten Legende kann man dieses Stück eindeutig der Prägestätte von Soisson zuordnen, was dem Denar seine große numismatische Bedeutung verleiht.

365. RDR. Karl VI. (1711-1740). Dreifacher Dukat 1715, Graz. Aus Auktion Lanz 83, 194. Unikum. Prüfspur, sonst fast Stempelglanz. Taxe: 30.000 Euro. Startpreis: 18.000 Euro

Das Haus Habsburg
Die großen Seltenheiten findet man bei den Prägungen des Hauses Habsburg. Unbestrittener Höhepunkt ist ein Dukat von 1661, der Leopold I. hoch zu Ross vor dem Grazer Schlossberg mit Uhrturm, Glockenturm und Kasematten zeigt. Es handelt sich um das vierte bekannte Exemplar, wobei zwei im Besitz des Wiener Münzkabinetts bzw. des Joanneums in Graz sind.
Vom gleichen Kaiser stammt ein äußerst seltener Doppeldukat, geprägt 1687 in Graz, in herausragender Erhaltung. Ebenfalls aus Graz stammt ein dreifacher Dukat von 1715 mit dem Porträt Karls VI. Es handelt sich um ein Unikum, das bis auf eine leichte Prüfspur im Feld der Vorderseite prachtvoll erhalten ist.

370. RDR. Franz I. (1745-1765). 1/2 Dukat 1796, Karlsburg. Aus Auktion Lanz 110, 244. Vorzüglich. Taxe: 6.000 Euro. Startpreis: 3.600 Euro

Beenden wir unseren Blick auf die Habsburger Raritäten mit einer Auswurfmünze zu 2 Dukaten von 1732, die anlässlich der Huldigung der Stände von Oberösterreich für Karl VI. hergestellt wurde, und mit einem in Karlsburg 1796 geprägten Halbdukat, von dem lediglich ein weiteres bekanntes Exemplar bekannt ist.

393. Bayern. Maximilian I. (1597-1623-1651). Suitenmedaille o. J. (1766/7-1770) von Franz A. Schega. Selten. Stempelglanz. Taxe: 600 Euro. Startpreis: 360 Euro

Altdeutschland und Ausland
Interessante Prägungen finden sich natürlich auch bei den Münzen und Medaillen Altdeutschlands und des Auslands. Wer sich für Bayern interessiert, kennt den Stempelschneider Franz Andreas Schega (1711-1787), seit 1751 Erster Bayerischer Hofmedailleur. Auf ihn geht eine umfangreiche Medaillensuite der bayerischen Herzöge und Kurfürsten zurück, die zeitlich von Otto III. von Wittelsbach (1180-1183) bis zu Maximilian III. (1745-1777) reicht. Die Silbermedaillen mit den prachtvollen Porträts kann man bei Lanz genauso einzeln kaufen wie die Stücke der Medaillensuiten mit Papstporträts von Georg Wilhelm Vestner (in Bronze) und P. H. Müller (in Silber).

447. Augsburg. Medaille 1615 von Christian Maler auf die Bruderschaft des allerheiligsten Altarsakraments in der Heiligen Kreuzkirche. Wohl Unikum. Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro

Sammlung Rudolf von Höfken – Wallfahrtsabzeichen
Die Versteigerung endet mit der Sammlung Rudolf von Höfken mit Wallfahrtsabzeichen, vor allem aus dem Österreichischen Raum. Einige Medaillen dieser wichtigen Sammlung sind schon unter Altdeutschland zu finden. 

549. Budapest. Auf den Sieg der Reichstruppen über die Türken. Messingmedaille 1686. Sehr selten. Stempelglanz. Taxe: 600 Euro. Startpreis 360 Euro

Aber ob 10.000 oder 300 Euro, alle Stücke sind wegen ihrer kulturhistorischen Bedeutung von größtem Interesse. Nehmen wir als Beispiel eine Messingmedaille von 1686 auf den Sieg der kaiserlichen Truppen über die Türken. Sie präsentiert auf der Vorderseite die Anführer der Reichsstände, die für diesen Krieg die Truppen gestellt hatten, im Gebet vor dem siegreichen Christus, den Maria und Josef um Hilfe für die bedrängte Christenheit bitten. Auf der Rückseite sieht man die Stadt Ofen (Buda), die am 2. September 1686 nach 145 Jahren Herrschaft der Türken für die Christenheit zurückgewonnen wurde.

591. St. Florian. Auf den Besuch des Clubs der Wiener Münzen- und Medaillenfreunde. Medaille in Silber 1894. Sehr selten. Stempelglanz. Taxe: 500 Euro. Startpreis: 300 Euro

Ein Zeugnis für eine Wallfahrt ganz anderer Art stammt aus dem Jahr 1894 und erinnert an den Ausflugs des Clubs der Wiener Münzen- und Medaillenfreunde nach St. Florian, wo sie den Propst des Klosters, Ferdinand Moser, besuchten. Dieser Kirchenmann war zu seiner Zeit ein wichtiger Politiker, der für die Konservativen im Reichsrat saß und sich gleichzeitig für Geographie und Geschichte interessierte – und sicher auch über eine Münzsammlung verfügte und deshalb Kontakt zu den Mitgliedern des Wiener Münzvereins hatte.

Denken Sie daran! Nur wer direkt an der Auktion Numismatik Lanz teilnimmt – schriftlich, per Telefon, per Internet oder persönlich – kann den günstigen Startpreis von 60 % in Anspruch nehmen! Deshalb planen Sie rechtzeitig: Der Auktionskatalog steht im Internet zur Verfügung. Sie können ihn aber natürlich auch gegen eine Schutzgebühr von 15 Euro bestellen bei Numismatik Lanz, Maximiliansplatz 10, 80333 München, E-Mail, Tel: +49 / 89 / 29 90 70, Fax: +49 / 89 / 22 07 62