Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung München, D-München

24-06-2014 – 01-01-1970

Auktion 222: Kunst der Antike

Ein zeitgenössisches Porträt Caesars ist das Highlight der Auktion Gorny & Mosch

Gleich zwei Auktionen mit Kunst der Antike führt Gorny & Mosch am 25. und 26. Juni 2014 durch. Die erste bietet einen interessanten Querschnitt aller Objektgattungen, deren Höhepunkt ein zeitgenössisches Porträt Gaius Iulius Caesars darstellt.

Eine einzelne Auktion hat nicht mehr gereicht, um der Fülle von Material, das Gorny & Mosch in seiner traditionellen Auktion im Juni anbieten wird, gerecht zu werden. So gibt es dieses Jahr zwei Auktionen: Die erste am 25. Juni, in der wie gewohnt ein interessanter Querschnitt durch alle Objektgattungen der antiken Welt geboten wird – mit Schätzung von 200 bis 200.000 Euro, und eine zweite am 26. Juni. Sie ist für antiken Schmuck reserviert und enthält außerdem eine eindrucksvolle Sammlung von Gemmen, Kameen und Siegeln, nicht nur aus der Antike.

Den Anfang macht eine kleine Auswahl von kykladischer Kunst, darunter ein mehrfach publiziertes kykladisches Violin-Idol aus der Sammlung Nicolas Landau (Los 2; Schätzung: 30.000 Euro).

10: Porträt des Caius Iulius Caesar, ca. 40-20 v. Chr. Weißgrauer, wohl kleinasiatischer Marmor. Höhe: 30 cm. Schätzung: 200.000 Euro.

Höhepunkt des ersten Teils ist ein wahrscheinlich zeitgenössisches Porträt des wohl bekanntesten Römers: Caius Iulius Caesar (Los 10; Schätzung: 200.000 Euro). Es zeigt den alternden Politiker mit dem schonungslosen Realismus der späten römischen Republik: Die beginnende Glatze, die durch das in die Stirn gekämmte Haar verdeckt wird, den faltigen Hals, die eingesunkenen Wangen. Das Porträt aus der Sammlung Pierre Sciclounoff war wohl Teil einer Ehrenstatue, die im Osten des Reichs für Caesar errichtet wurde.
Etwas später, nämlich im 1. Jahrhundert n. Chr., wurde die lebensgroße Marmorstatue einer vornehmen Römerin geschaffen, die unter Nummer 8 mit einer Schätzung von 150.000 Euro angeboten wird. Sie ist in Tunica, Stola und Palla gekleidet, was eine zeitliche Einordnung ermöglicht, da die Stola in der mittleren Kaiserzeit aus der Mode kam.

7: Mänade. Römische Kaiserzeit, spätantoninisch, 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr. Leicht grau gesprenkelter, etwas grobkristalliner Marmor. Höhe 88 cm. Schätzung: 150.000 Euro.

Wesentlich leichter gewandet ist die Statue einer lebhaft einherschreitenden, unterlebensgroßen Mänade (Los 7; Schätzung: 150.000 Euro), die in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts n. Chr. geschaffen wurde.

33: Diskobol. Etruskisch, 2. Viertel des 5. Jh. v. Chr. Bronzevollguss. Höhe: 8 cm. Schätzung: 55.000 Euro.

Etwas für Sportsfreunde ist die etruskische Bronzestatuette eines Diskobolos, also des einen Diskos schleudernden Athleten, die im 2. Viertel des 5. Jahrhunderts v. Chr. geschaffen wurde (Los 33; Schätzung: 55.000 Euro). Das nur 8 Zentimeter hohe, prominent publizierte Kunstwerk hat ein Parallelstück wohl aus der gleichen Werkstatt in Berlin. Er ist das teuerste Objekt in der Abteilung „Bronzeskulptur“. Ob das so bleiben wird, kann man noch nicht mit Sicherheit sagen, da es gleich mehrere Lose gibt, die wegen ihrer Schönheit eine gute Chance haben, den Diskobols zu überholen. Da gibt es einen – trotz seiner „Größe“ von 8,5 cm – monumentalen Kopf des Herakles aus der frühen römischen Kaiserzeit (Los 66; Schätzung: 20.000 Euro) und einen späthellenistischen Maultierkopf, der von der feinen Naturbeobachtung der griechischen Handwerker zeugt (Los 68; Schätzung: 20.000 Euro).
Spannend wird es auch, wenn eine große, griechische Amphorensitula mit Deckel aus der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. zur Versteigerung kommt. Das mit Silbereinlagen reich verzierte Stück hat Parallelen bei den Gefäßen, die in der Nekropole von Derveni gefunden wurden (Los 83; Schätzung: 40.000 Euro).
Ein Raupenhelm aus Urartu oder Assyrien (Los 87; Schätzung: 35.000 Euro) und ein sasanidischer Spangenhelm (Los 88; Schätzung: 20.000 Euro) zeugen von der feinen Handwerksarbeit, die in der Antike für Rüstungsteile aufgewendet wurde.
Noch viele besondere Objekte gäbe es zu erwähnen, sei es aus der großen Partie der ägyptischen Kunstwerke, der Abteilung Orient, der Ur- und Frühgeschichte, und der präkolumbischen Kunst, doch beschränken wir uns darauf festzustellen, dass es auch für Sammler mit kleinerem Geldbeutel jede Menge interessanter Stücke gibt. Vor allem bei den rund 110 Lots finden sich prachtvolle Zeugnisse der Vergangenheit zu einem mehr als günstigen Preis. Es ist also sehr sinnvoll, hier ausführlich zu besichtigen.

Der Katalog kann im Internet eingesehen werden.
Gerne schickt Gorny & Mosch auch einen Katalog zu. Bestellungen unter Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513. Die nächste Auktion „Kunst der Antike“ ist für den Dezember 2014 geplant. Einlieferungen werden bis September 2014 entgegengenommen.