Hess Divo, CH-Zürich

29-11-2017 – 01-01-1970

Auktion 333

Spitzenergebnisse bei Hess Divo in Zürich

728 Lose kamen in Auktion 333 bei Hess-Divo zum Aufruf. Das numismatische Spektrum reichte dabei von der Antike bis zur Gegenwart und deckte alle fünf Kontinente ab. Es waren ausgewählte Stücke, die unter den Hammer kamen, und die Kunden dankten das mit hohen Geboten. Vier Auktionsnummern erzielten sechsstellige Ergebnisse. Die Münzen mit fünfstelligen Ergebnissen zu zählen, wäre zu viel Arbeit. Aber auch in dem Bereich, der den Sammler mit „normalem“ Geldbeutel interessiert, wurde stark geboten. So verkaufte sich die Sammlung von Münzen aus der Zeit Galbas ausgezeichnet, und das obwohl es sich um eine Typensammlung handelte, in der eben nicht nur die Spitzenqualitäten vorhanden waren.

58 – Ptolemaier in Ägypten. Berenike, Gattin von Ptolemaios III., 246-222 v. Chr. Attische Pentekaidekadrachme, Alexandria(?). Unzirkuliert. Schätzung: 25.000 CHF. Zuschlag: 50.000 CHF.

ber beginnen wir mit den Griechen. Den höchsten Zuschlag erzielte eine Großsilbermünze mit dem Porträt Berenikes, Gemahlin des Ptolmaios III. im Gewicht von 15 attischen Drachmen. 

87 – Galba Collection. Clodius Macer, Proprätor in Afrika unter Nero. Denar, Nordafrika (Karthago?). Weniger als 10 Exemplare bekannt. Aus Hunt Collection. Vorzüglich. Schätzung: 25.000 CHF. Zuschlag: 42.000 CHF.

Erster Höhepunkt der Auktion war natürlich die Sammlung von Münzen aus der Epoche des römischen Kaisers Galba. Der von Silvia Hurter beratene Sammler hatte sich nicht auf die Porträts Galbas beschränkt, sondern auch andere spannende Prägungen der Zeit gesammelt, so zum Beispiel einen äußerst seltenen Denar aus Nordafrika, geprägt von Clodius Macer zwischen Mai und Oktober im Jahr 68. Das überaus seltene Stück, das einst in der Hunt Collection lag, stieg von seinem Schätzpreis mit 25.000 CHF auf 42.000 CHF.

135 – Galba Collection. Galba, 68-69. Aureus, Juli 68 – Januar 69. RIC 147. Vorzüglich. Schätzung: 10.000 CHF. Zuschlag: 40.000 CHF.

Ein Linksporträt von Galba, der sich mit bloßem Kopf, eine Aegis tragend darstellen ließ, wurde mit 40.000 CHF zugeschlagen (Taxe: 10.000 CHF). Ein weiterer Aureus mit dem gleichen Schätzpreis mit Roma Victrix auf der Rückseite endete bei 36.000 CHF. 

140 – Galba Collection. Galba, 68-69. Denar, Juli 68 – Januar 69. RIC 167. Aus Auktion NFA XX (1988), 130. Vorzüglich. Schätzung: 2.500 CHF. Zuschlag: 14.000 CHF.

Aber auch Silber- und Bronzemünzen brachten herausragende Preise, so lautete das höchste Gebot für einen perfekten Denar mit einem exquisiten, stark stilisierten Porträt 9.500 CHF (Taxe: 2.500 CHF), ein anderer Denar mit einem sehr realistischen Porträt, geschätzt mit 2.000 CHF, wurde sogar mit 14.000 CHF zugeschlagen. Ein Dupondius in vorzüglich mit leichten Korrosionsspuren, aber scharf geprägt und mit einem stilistisch ungewöhnlich realistischem Porträt kletterte auf exakt das Doppelte seiner Schätzung, nämlich auf 7.000 CHF.

263 – Gupta in Indien. Skandragupta, 455-467. Golddinar. Sehr schön. Schätzung: 1.000 CHF. Zuschlag: 10.500 CHF.

Zur Überraschung der Auktion wurde eine Gruppe von Golddinaren der Gupta in Indien. Hatte die Schätzung der vier Lose insgesamt 3.000 CHF betragen, addierten sich die Ergebnisse auf 22.300 CHF. Spitzenreiter mit 10.500 CHF war ein attraktiver Golddinar, der mit seiner Darstellung des Königs und der Göttin Lakshmi Einblick in die Glaubenswelt bot.

314 – Schweiz. Abtei Fischingen. Abt Franz Troger, 1688-1728. Dicker Doppeldukat 1726. Nur 6 Exemplare geprägt. Aus Sammlung Virgil Brand. Schätzung: 20.000 CHF. Zuschlag: 34.000 CHF.

Es folgten die Schweizer Prägungen mit etlichen Raritäten und erfreulichen Ergebnissen. Hier war mit 34.000 CHF das teuerste Stück ein dicker Doppeldukat auf die goldene Primiz von Abt Franz Troger von Fischingen aus der Sammlung Virgil Brand, der nur in sechs Exemplaren geprägt wurde. 24.000 CHF realisierte ein Zürcher Goldgulden, entstanden um 1510, mit dem Bild Karls des Großen auf der Rückseite, 19.000 CHF ein späterer Zürcher Goldgulden von 1622.

450 – Großbritannien. Victoria, 1837-1901. 5 Pounds 1839 „Una and the Lion“, London. Von W. Wyon. Sehr selten. Unzirkuliert. Schätzung: 50.000 CHF. Zuschlag: 140.000 CHF.

Und damit kommen wir zu den Münzen aus aller Welt, bei denen wir uns auf die Stücke beschränken, die in den sechsstelligen Bereich vorstießen. Mit 50.000 CHF war ein britisches 5 Pfund-Stück von 1839 geschätzt, das die Numismatik als „Una and the Lion“ kennt. Dieser relativ niedrige Preis beruhte darauf, dass ein früherer Sammler den Rand hatte bearbeiten lassen, um bei der Prägung überflüssiges Gold entfernen zu lassen. Dass diese Reparatur die Schönheit des Stückes nicht beeinträchtigte, zeigte sich am Preis: 140.000 CHF.

579 – Transsylvanien. Johann Kemeny, 1661-1662. 10 Dukaten 1661, Klausenburg. Nur zwei Exemplare bekannt auf dem Markt. Vorzüglich. Schätzung: 100.000 CHF. Zuschlag: 170.000 CHF.

Ein überaus seltener, nur in zwei Exemplaren auf dem Markt befindlicher 10facher Dukat Johann Kemenys, der die Unabhängigkeit Transsylvaniens von türkischer Herrschaft durchzusetzen versuchte, war bereits mit 100.000 CHF geschätzt, um erst mit 170.000 CHF den Besitzer zu wechseln.

584 – RDR. Ferdinand III., 1625-1637-1657. 10 Dukaten 1645, Wien. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 50.000 CHF. Zuschlag: 100.000 CHF.

Aus der Endphase des 30jährigen Krieges stammt ein 10facher Dukat Ferdinands III., geprägt in Wien. Er wird wohl dafür gedacht gewesen sein, die Diplomaten, die zu diesem Zeitpunkt in Osnabrück und Münster über ein mögliches Ende des Krieges verhandelten, als Geschenk durch die kaiserliche Großzügigkeit zu beeindrucken. Beeindruckend war auch der Preis, den sein neuer Besitzer für ihn zu zahlen bereit war: 100.000 CHF.

723 – Goldnugget aus Westaustralien von großer Feinheit. 3.787 g Gold. Mit Zertifikat der Universität Bern. Taxe: 200.000 CHF. Zuschlag: 260.000 CHF.

Ein enormes Goldnugget aus dem westlichen Australien mit einem Gewicht von fast vier Kilogramm war das Spitzenstück einer Sammlung von Goldnuggets. Es brachte weit mehr als seinen Goldwert, der nach aktuellem Tageskurs ungefähr bei 150.000 CHF liegen würde. Das mit 200.000 CHF geschätzte Stück kletterte auf 260.000 CHF.

Alle Ergebnisse finden Sie auf Sixbid.

Wenn Sie an einer Einlieferung in die Frühjahrsauktion interessiert sind, kontaktieren Sie Hess Divo AG, Löwenstrasse 55, CH-8001 Zürich, Tel: +41 / (0)44 / 225 40 90, E-Mail.