Sincona AG, CH-Zürich

15-05-2017 – 17-05-2017

Auktionen 37-40

Sincona-Auktionen mit Raritäten und Spezialsammlungen

Vier verschiedene Auktion – vier Mal Freude an der Numismatik, an der Geschichte und den Geschichten. Das ist das Credo für die Nachbesprechung der Sincona-Auktionen 37-40 vom 16.-18. Mai 2017.

Los 318: Byzanz. Artavasdos, 742-743. Solidus, 742/743, Konstantinopolis. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 30.000 CHF. Zuschlag: 40.000 CHF.

Auktion 37: Sammlung Placidia – Münzen des Oströmischen Reiches/Byzanz

1000 Jahre Münzgeschichte hat ein Sammler liebevoll im Zeitraum eines halben Lebens zusammengetragen. Ein interessanter Querschnitt durch die Münzgeschichte des östlichen Römischen Reiches war zusammengekommen, beginnend mit herrlichen und spannenden Goldmünzen aus dem 4. Jahrhundert und endend bei silbernen Hyperpyrons von Johann VIII. Paleologus, dem zweitletzten byzantinischen Kaiser 1448. Das ehemals grosse Reich war unterdessen weitgehend reduziert worden auf das Stadtgebiet Konstantinopels, einige Inseln und Gebiete im heutigen Griechenland. Die neuen türkischen Machthaber unter Mehmed II. eroberten die Stadt 1453, was das Ende des Reiches bedeutete.
Diese wechselvolle Geschichte findet das besondere Interesse der Sammler und „Byzanzmünzen-Liebhaber“, wie die Auktionsergebnisse beweisen. So erzielte Los 318, ein Solidus von Artavasdus und Nicephorus von 742/743, das stolze Ergebnis von 40.000.- Franken (CHF) und ging an einen privaten Sammler in England. 

Los 1223: Deutschland. Regensburg. 10 Dukaten o. J. (1742). Titel Karls VII. Von größter Seltenheit. Vorzüglich. Schätzpreis: 30.000 CHF. Zuschlag: 130.000 CHF.

Auktion 38: Goldmünzen und Medaillen & die Sincona Gold-Auktion

Beinahe 1100 Goldmünzen-Lose aus aller Herren Länder mit diversen Spezialkapiteln reizten sowohl Sammler, als auch Händler, hier neue Stücke für die Sammlung zu ersteigern. Nicht nur die prachtvollen Mehrfachdukaten von Preussen (Los 1156, zu 6 Dukaten 1741 auf die Huldigung der Schlesischen Stände, Zuschlag 15.500.- CHF), Regensburg (Los 1223, 10 Dukaten o.J. mit herrlicher Stadtansicht, Zuschlag 130.000.- CHF), Riga (Los 1686, 5 Dukaten 1645, Zuschlag 65.000.- CHF), des Römisch-Deutschen Reiches (Los 1795 (Römisch Deutsches Reich, Ferdinand III., 10 Dukaten 1638 aus der Münzstätte Prag, Zuschlag 110.000.- CHF) oder Schweden (Los 1924 zu 6 Dukaten1632 auf den Tod von Gustav Adolf II., Zuschlag 32.000.- CHF) wären es wert, dass man ihre Geschichte erzählt, sondern auch die grosse Anzahl weiterer Gepräge, welche Ergebnisse zwischen 500.- und 5000.- erzielten. 

Intermezzo! Bei Losnummer 1641 stoppte Auktionator Jürg Richter plötzlich das Auktionsgeschehen und bat die Teilnehmer zu einem Glas Champagner! Der besondere Grund: Mit dieser Nummer hatte die Sincona AG nach nur 6 Jahren des Bestehens ihre 50.000ste Münze versteigert!

Speziell auch die zum 2. Mal durchführte Sincona-Goldauktion, bei der wieder Privatpersonen wie Händler erfolgreich in Anlagegold investieren konnten. Die dritte Auktion wird im Rahmen unser Herbstauktionen im Oktober 2017 stattfinden.

Los 3171: Deutschland. Nürnberg. Silbermedaille 1649. Prachtexemplar. Gutes vorzüglich. Schätzpreis: 5.000 CHF. Zuschlag: 16.000 CHF.

Auktion 39: Münzen und Medaillen der Welt & Schweizer Münzen

In diesem Katalog war zuerst einmal die numismatische Welt in Silber und unedlen Metallen zu besehen – neben den Münzen auch ein Vielzahl von Medaillen. Und so gab es für fast jeden Sammler etwas zu entdecken, zu ersteigern und glücklich mit nach Hause zu nehmen.

Besonders die verschiedenen Spezialkapitel, wie Nürnberg, die Reichsmünzen in Gold und Silber oder die Spezialsammlung von 140 Medaillen zum Thema Zeppelin und Luftfahrt (Los 3608, Zuschlag 9.000.- CHF) und vor allem auch die Sammlung von Münzen und Medaillen des Römisch-Deutschen Reichs/Österreich fanden zufriedene neue Besitzer. Stellvertretend für all die schönen Stücke sei das Titelbild, die herrliche Silbermedaille 1649 auf den Vorvertrag über die Ausführungen der Bestimmungen des Westfälischen Friedens, aufgezeigt (Los 3171, geschätzt 5.000.-, Zuschlag 16.000.- CHF). Kaiser Ferdinand III. zu Pferd und die Stadtansicht Wiens auf der Vorderseite sowie der Reichsadler, welcher die Wappen Frankreichs, Schwedens und der acht Kurfürsten zusammenhält, das Ganze über der Ansicht Nürnbergs auf der Rückseite; schöner kann eine Medaille nicht mehr gestaltet werden!

Los 4893: Schweiz, Eidgenossenschaft. 20 Franken 1897 B. Probe. Von größter Seltenheit. Prachtvolle Erhaltung. Schätzpreis: 75.000 CHF. Zuschlag: 125.000 CHF.

Nach beinahe 1400 Losen kamen dann endlich die Schweizer Münzensammler mit 440 weiteren Nummern auf ihre Kosten. Nach vielen interessanten kantonalen Münzen und Medaillen überraschten dann die grossen Highlights der Eidgenössischen Numismatik die Sammlerwelt. Die seltenste 20 Franken-Helvetiamünze (Vorgänger der „Vreneli“) von 1887, von der nur gerade 176 Exemplare geprägt wurden (Los 4845, geschätzt 60.000.-, Zuschlag 120.000.- CHF), das „Gondogold-Helvetia“ 1893 (Los 4853, geschätzt 50.000.-, Zuschlag 70.000.- CHF) und das sog. „Stirnlocken-Vreneli“ von 1897 (Los 4893, geschätzt 75.000.-, Zuschlag 125.000.- CHF) alle drei Raritäten waren innerhalb einer halben Stunde zu erleben und zu geniessen.

Los 5692: Schweiz. Neuenberg/Neuchatel. Silbermedaille 1820. Unikat. Sehr schön-vorzüglich. Schätzpreis: 2.500 CHF. Zuschlag: 6.000 CHF.

Auktion 40: Die „;Wilhelm-Tell-Sammlung“ – Schweizer Schützenmedaillen und Memorabilia

Der „Dickste“ der vier Kataloge befasste sich nur mit dem Thema Schützenwesen und das in Form von Schützenmedaillen, Schützenpokalen und Schützenuhren; ein regelrechtes Nachschlagwerk für viele Jahre. Am spannendsten und äusserst umkämpft waren Schützenmedaillen aus Neuchâtel (Los 5692, Zuschlag 6.000.- CHF) und dem italienisch sprechenden Kanton Tessin; oftmals nur graviert und nicht geprägt, aber so selten, dass man in vielen Fällen von einer „once in a lifetime chance“ sprechen darf.
Bei den Schützenpokalen und den Schützenuhren wurde es dann ruhiger. Mehrere Stücke dieser Spezialsammlung blieben unverkauft. Pokale und Silbertabletts sind halt nicht so leicht aufzubewahren wie Münzen und Medaillen.

So gingen drei Auktionstage mit vielen Highlights, Champagner und Bietergefechten über die Bühne. Die Gesamtzuschlagssumme nach dem letzten „und zum Dritten“ addierte sich schliesslich auf siebeneinhalb Millionen Schweizerfranken.
Im Oktober wird es in den nächsten Sincona-Auktionen wieder um neue Themen zur Numismatik der Schweizer Kantone, zu russischen Münzen sowie Banknoten und auch historischen Wertpapieren gehen.

Die Kataloge, Ergebnislisten, Nachkaufslisten und alle Informationen rund um diese Auktionen finden Sie auf der Seite der Sincona AG.